Die Ereignisse der letzten Woche erschüttern Groß und Klein. Das Thema Krieg ist allgegenwärtig. Noch ist die Corona-Pandemie nicht vorbei, schon kommt die nächste Gefahr dazu. Auch unsere Kinder kommen an dem Thema nicht vorbei. Aber: Wie redet man mit Kindern über Krieg?
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Auch kleine Kinder bekommen sofort mit, wenn etwas nicht stimmt. Sie spüren es, wenn es Mutti oder Vati nicht gut geht. Oft glauben sie, sie könnten daran schuld sein, weil sie z.B. ihr Zimmer nicht aufgeräumt haben oder unartig waren. Nicht selten entwickeln sie Schuldgefühle oder fühlen sich für das Wohlergehen und die Stimmung der Eltern verantwortlich. Sie versuchen, Mama und Papa aufzuheitern und trauen sich nicht, über Gefahren und negative Nachrichten, die sie beschäftigen, zu reden. Es ist jedoch beruhigend für Kinder, wenn sie wissen: Ich kann mit Mama und Papa über alles reden. Es gibt da kein Tabuthema. Ich kann mit all meinen Fragen und Sorgen zu meinen Eltern kommen. Mama und Papa sind für mich da. – Sprechen Sie daher mit den Kindern über das, was jetzt geschieht.
Kinder spüren es, wenn Eltern oder andere sie anlügen. Das macht sie unsicher. Eltern vermitteln ihren Kindern Sicherheit und Vertrauen, wenn die Kinder sicher sein können, dass die Erwachsenen ehrlich zu ihnen sind. Auch Ängste und Unsicherheiten sind weniger gefährlich, wenn sie einmal ausgesprochen werden. Kinder fühlen sich verstanden, wenn sie hören: „Ja, mir ist auch nicht wohl bei der Sache. Ich verstehe dich, wenn du Angst hast. Ich habe auch manchmal Angst.“
Die Lage in der Ukraine und in Europa ist ernst. Nehmen Sie daher Ihre Kinder auch ernst mit ihren Sorgen. Spielen Sie nichts herunter, aber geben Sie altersentsprechende Informationen. Überfrachten Sie ein Vorschulkind nicht mit Details, die es noch nicht versteht oder mit Kriegsbildern, die es noch nicht verkraften kann. Aber bedenken sie: Kinder, die Zugang zu Handy und Computer haben, sehen sich dieselben Bilder an wie Erwachsene. Sie brauchen jedoch Hilfe, um all das einzuordnen. Für kleinere Kinder gibt es Kindernachrichten. Diese gemeinsam mit Ihren Kindern anzuschauen und darüber zu reden, kann helfen, Zusammenhänge zu verstehen, wie z.B. „Was heißt Krieg?“ – „Wie entstehen Kriege?“
Kinder denken oft ganz anders als wir. Unsere Ängste sind nicht ihre Ängste. Es ist wichtig, dass wir Kinder nicht mit unseren eigenen Ängsten überfordern. Gerade im Vorschulalter gibt es noch stark phantasiegeprägtes, aber auch magisches Denken. Fragen sie Ihre Kinder, was ihnen konkret Sorgen bereitet. Manche Sorgen von Kindern können entkräftet werden, wenn man darüber spricht. Für kleine Kinder sind Mama und Papa unendlich stark und clever. Sie sind schon beruhigt, wenn sie hören: Ich bin hier. Ich bin bei dir. Du bist nicht alleine.
Auch wir Erwachsenen sind sprachlos angesichts der Bilder, die uns aus der Ukraine erreichen. Wie soll man den eigenen Kindern Sicherheit geben, wenn man selbst gerade das Gefühl hat, dass einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird? Jüngeren Kindern können Sie ehrlich erklären, dass Sie noch nicht wissen, wie das Problem gelöst werden wird, aber dass es ganz viele kluge Menschen gibt, die sich jeden Tag zusammensetzen und gemeinsam überlegen, was jetzt zu tun ist.
Vermitteln sie Ihrem Kind zudem, dass es hier, wo Sie leben, aktuell keinen Krieg gibt. Erklären Sie, dass es ganz normal wie immer auf den Spielplatz gehen kann, zur Schule oder in den Kindergarten. Führen Sie vertraute Abläufe und Rituale weiter und ermutigen Sie Ihr Kind, seinen Freizeitaktivitäten wie gewohnt nachzugehen. Planen Sie Familienausflüge und Aktionen. Denn auch Ablenkung ist eine gute Medizin – für Jung und Alt!
Kinder fühlen sich weniger hilflos, wenn sie etwas tun können, um die Welt ein kleines bisschen zu verbessern. Überlegen Sie als Familie, wie sie Hilfswerke oder Flüchtlingsorganisationen unterstützen können. Je nach religiöser Prägung der Familie können Sie mit ihren Kindern zusammen eine Kerze für die betroffenen Menschen anzünden. Oder Sie beten gemeinsam mit Ihren Kindern für die betroffenen Regionen. Nicht nur Erwachsenen, sondern auch Kindern tut es gut zu wissen: Es gibt jemanden, der viel stärker und größer ist als Mama und Papa. Mit Ihm kann ich reden und Ihm meine Sorgen und Ängste, aber auch die Menschen, die ich liebe, anvertrauen.
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